mdr-online 1.5.2014

 

Streit um Militärmusiker in der Frauenkirche 


"Keine Militärmusik in Kirchen!" – unter diesem Motto haben Aktivisten am Mittwochabend vor der Dresdner Frauenkirche demonstriert. Gegenstand des Protests war ein Gottesdienst mit dem Militärmusikkorps der Bundeswehr.


Protest gegen Gottesdienst mit Militärbeteiligung. Gegner fürchten Werbung für die falsche Sache.


Mitglieder der Kirche und der Anhänger der Friedensbewegung fürchten, dass die Frauenkirche zum Werbeträger für die Bundeswehr werden könnte, die derzeit an umstrittenen Einsätzen beteiligt ist. Die symbolträchtige Kirche, die als Mahnmal gegen den Krieg gilt, sei deswegen für einen Gottesdienst mit Militärbeteiligung der falsche Ort, hieß es seitens der "Deutschen Friedensgesellschaft - Vereinigte Kriegsgegnerinnen" (DFG-VK). Sprecher Torsten Schleip sagte, mit der Veranstaltung machten sich der Ausrichter Stiftung Frauenkirche und die evangelische Landeskirche in Sachsen "zum Handlanger der Militarisierung der Gesellschaft". Einen von der DFG-VK initiierten "Einspruch" haben Schleip zufolge inzwischen mehr als 800 Personen unterschrieben. Zu den Unterstützern gehöre auch der Liedermacher Gerhard Schöne.

Stiftung sieht das Gotteshaus als Schnittstelle

Die Stiftung Frauenkirche wies die Kritik zurück. Der Gottesdienst mit dem Militärmusikkorps der Bundeswehr zeige einmal mehr, dass die Frauenkirche eine Schnittstelle ganz unterschiedlicher gesellschaftlicher Bereiche sei. "Darunter auch der von Kirche und Staat", erklärte die Stiftung.