DER SONNTAG, 13.04.2014, kurz berichtet

Militärmusiker in Frauenkirche kritisiert

Dresden (epd) - Kirchenmusiker und Theologen haben gegen den

geplanten Auftritt eines Musikkorps der Bundeswehr in einem

Gottesdienst am 30. April in der Dresdner Frauenkirche protestiert.

In einem am Donnersteg voriger Woche in Dresden verbreiteten

Schreiben werfen sie der Frauenkirchenstiftung und der Bundeswehr

vor, "etwas zu veranstalten, das sich theologisch, kirchlich und

politisch als bedenklich erweiset". In der symbolträchtigen

Frauenkirche dürfe die Bundeswehr, die an völkerrechtlich

umstrittenen Militäreinsätzen auf dem Balkan und in Afghanistan

beteiligt gewesen sei, nicht auftreten.

Unterschrieben ist die Erklärumng von 20 Theologen,

Kirchenmusikern und Friedensaktivisten. Fraunekirchenstiftung,

Bundeswehr und Sachsens Innenminister Markus Ulbig (CDU) hatten

für den 30. April zu einem musikalischen Gottesdienst mit dem

Wehrbereichsmusikkorps aus Erfurt eingeladen.

Die Dresdner Stiftung Frauenkirche hält weiterhin an dem

Gottesdienst mit Militärmusikern fest. In Reaktion auf diesen Protest

teilte sie mit: "In all ihrem Wirken, das unverrückbar unter dem

Primat des Eintretens für Frieden und Versöhnung steht, versteht

sich die Frauenkirche Dresden als Ort, der Brücken in verschiedene

und teilweise auch sehr sensible Bereiche des gesellschaftlichen

Lebens baut", heißt es in einer am Freitag in Dresden verbreiteten

Erklärung. Dazu gehöre auch die Bundeswehr. Um den öffentlichen

kritischen Fragen ein Forum zu geben, lädt die Stiftung im Anschluss

an den Gottesdienst zu einer Diskussion in der Unterkirche der

Frauenkirche ein.