29.11.2022: Protest gegen das unselige Militär-Konzert im Dom zu Schleswig!

Kurzbericht unmittelbar nach der Aktion: "Wir haben heute zu fünft (3 aus FL und 2 aus SL, 3 aus DFG-VK und 2 Nichtmitglieder) vor dem Schleswiger Dom Flugblätter verteilt, etwa 300 bis 350 in weniger als einer Stunde. Bei mir hat niemand das Flugblatt abgelehnt, nur manche Ehepaare meinten, es reiche eines für beide. Mit zwei Frauen kurze Gespräche, die es gut fanden, niemand argumentierte dagegen. Ein an der Organisation des Militärkonzertes beteiligter Rotarier kam zu uns, hatte keine Einwände gegen die Aktion, meinte, er sympathisiere mit unseren Positionen, er habe selbst den Kriegsdienst verweigert."


04.12.2017: Wir demonstrieren gegen das Konzert des Marinemusikkorps der Bundeswehr im Dom zu Schleswig

Der St.-Petri-Dom zu Schleswig zählt zu den bedeutendsten Baudenkmälern Schleswig-Holsteins. Er ist die Predigtkirche des Bischofs des Sprengels Schleswig und Holstein der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland.

Rums-Ta-Ta- Rums-Ta-Ta
Das Marinemusikkorps der Bundeswehr aus Kiel im Dom zu Schleswig
Auf Einladung des Rotary Club Schleswig gab das Marinemusikkorps der Bundeswehr aus Kiel am 4. Dezember 2017 ein Adventskonzert im Dom zu Schleswig zum Ausklang des Lutherjahres. Da Luther auch ein übler Kriegstreiber gegen die aufständischen Bauern gewesen ist, hat es auch gut gepasst, dass sich die Bundeswehr am Lutherjahr mit einem Konzert beteiligt.
Aus Protest gegen das Militärkonzert im Dom haben schon vor Beginn des Konzertes friedensbewegte Menschen vor dem Dom Flugblätter verteilt, mit dem Hinweis, dass die Werte des Christentums mit Krieg unvereinbar sind und die Forderungen nach einer Trennung von Staat und Kirche und der Abschaffung der Bundeswehr gestellt:
Unterstützung von ´Militär durch Kirchen widerspricht dem Gebot „Du sollst nicht töten“.   Auch aus vielen anderen Bibelzitaten und dem Gebot der „Feindesliebe“ ergibt sich eindeutig, dass Soldatentum in der Bibel geächtet ist. Leider hat die Kirche sich durch den Militärseelsorgevertrag korrumpieren lassen, nimmt Geld vom Militär für die Bezahlung ihrer Pastoren an.
Auftritte von Musikkorps der Bundeswehr sind Militärpropaganda. Sie dienen dazu, Zustimmung der Bevölkerung zum Militär und zu den Kriegseinsätzen herzustellen. Mit Auftritten in Kirchen demonstriert die Bundeswehr diese Zusammengehörigkeit von Bundeswehr und Kirche. Die Kirche stellt durch die Zusammenarbeit mit der Bundeswehr und zur Bereitstellung ihrer Kirchen für Bundeswehrauftritte die Trennung von Staat und Religion und die Religionsfreiheit an sich in Frage.
Auch Militärmusiker*innen sind Soldat*innen
Militärmusiker*innen der Bundeswehr sind keine zivilen (normalen) Musiker*innen sondern Soldat*innen. Sie werden militärisch ausgebildet und bereiten sich auch auf das Töten vor. Sie üben dies auch regelmäßig. Im Kriegseinsatz tragen auch sie statt Musikinstrumenten Waffen.
Im Kriegseinsatz gehören sie Sanitätseinheiten an. Militärsanitäter*innen sind kein ziviles medizinisches Personal: Im Krieg helfen sie verwundeten Soldat*innen nur, um diese möglichst schnell wieder kampfbereit zu machen. Ihnen geht es hauptsächlich um deren Kampffähigkeit. Genau wie auch zivile Mitarbeiter*innen und andere Soldat*innen, die nicht an der Front kämpfen, unterstützen sie Kriege und helfen dabei, sie vorzubereiten. Ohne sie ist kein Krieg möglich.
Die Bundeswehr sieht es unter anderem als ihre Aufgabe, die »wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und Handelsabhängigkeit« und »Wirtschaft und freien sowie ungehinderten Welthandel« zu schützen (Weißbuch der Bundeswehr 2016). Die Bundeswehr mischt sich also nicht der Menschlichkeit und des Friedens halber in Konflikte ein, sondern vertritt die Interessen von Banken und Konzernen. Daher fühlt sich die Bundeswehr auch nicht an UN-Mandate gebunden, sondern beteiligt sich auch an völkerrechtswidrigen Kriegen.
Als auch im Dom vor dem Werbeschild des Marinemusikkorps mit dem Transparent: „Krieg beginnt hier Bundeswehr abschaffen“ demonstriert worden ist, wurde versucht das Transparent zu entreißen und wir wurden des Domes verwiesen. Das war nicht so schlimm, denn Werke von Bach mit dem Rhythmus eines Militärmarsches zu spielen war eine Zumutung für unsere Ohren.
Solche Proteste gegen die Werbeauftritte der Bundeswehr im Alltag der Menschen sind notwendig, denn sie regen zum Nachdenken über die Kriegseinsätze der Bundeswehr an und tragen dazu bei, Militär in Frage zu stellen. Außerdem machen sie auch viel Spaß, denn die Militaristinnen und Militaristen ärgern sich sehr darüber.

Kontakt: DFG-VK-Gruppe Flensburg, Postfach 0112, 24904 Flensburg, E-Mail: flensburg@dfg-vk.de